FAQ

Hier Finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen

Zu BIOMERE

Was sind Biomere?

Biomere sind biologisch abbaubare Lipide, also hydrophile Naturwachse. Biomere sind das mikroplastikfreie und biologisch abbaubare Substitut für polymere Additive.
Biomere bieten perfekte Oberflächeneigenschaften, die denen der polymeren Additiven entsprechen, wie zum Beispiel UV- und Temperaturbeständigkeit, chemische und mechanische Beständigkeit. Die biologische Abbaubarkeit, gewünschte Eigenschaft und Schmelzbereich werden zudem von dem Anwender vorgegeben und an die Anforderungen des Endprodukts angepasst.

Die Haltbarkeit der BIOMERE wird im trockenen Gebinde als Granulat, Prills, Pulver oder als Mikronisat für mindestens 12 Monaten garantiert.

Für welche Branchen eignen sich Biomere?

BIOMERE ermöglichen nicht nur umweltbewusstes Handeln, sondern auch eine passgenaue Anwendung. Sowohl die biologische Abbaubarkeit, unterschiedliche Lieferformen, entsprechende Oberflächeneigenschaften, Härtegrad, chemische und UV-Beständigkeit, Kratz- und Abriebfestigkeit, dynamische Viskosität, Haftung, Vernetzung und Flexibilität können nach Bedarf der jeweiligen Branche ausgewählt und damit das für die spezielle Anwendung passende Biomer gefunden werden.

Beispielsweise können Biomere als Zusatz für Dispersionsbindemittel in Farben und Lacken genutzt werden, um eine filmbindende Funktion zu ermöglichen. In Reinigungs- und Pflegemitteln können Biomere als Schleifpartikel oder Trübungsmittel eingesetzt werden. Eine verbesserte Vernähbarkeit, Abriebfestigkeit und Schneidbarkeit bieten Biomere bei der Fertigung von Textilien. Eine detaillierte Beschreibung der Funktionen und vieler verschiedener Einsatzmöglichkeiten finden sie hier.

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Was sind ökologische Gründe für die Benutzung von Biomeren?

Im Gegensatz zu herkömmlichen polymeren Additiven sind Biomere frei von Mikroplastik und bauen sich in der aquatischen Umwelt biologisch ab.

Genau wie Polymere können Biomere als Bindemittel, Emulgator, Flockungsmittel oder zur Temperaturkontrolle eingesetzt werden. BIOMERE gewährleisten die gleichen Oberflächeneigenschaften der Anwendung wie die polymeren Additive.
Ein großer ökologischer Faktor der Biomere spielt dabei ihre biologische Abbaubarkeit. Dabei ist wesentlicher Vorteil, dass ein individueller Zeitraum für die biologische Abbaubarkeit gewählt und den Anforderungen des Endproduktes angepasst werden kann. Somit kann die Geschwindigkeit der biologischen Abbaubarkeit für den Lebenszyklus des jeweiligen Endproduktes individuell vorgegeben werden. Eine Haltbarkeit der Biomere von mindestens zwölf Monaten wird im trockenen Gebinde als Granulat, Prills, Pulver oder als Mikronisat garantiert. BIOMERE sind Lipide, also hydrophile Naturwachse und stellen dementsprechend keine zusätzliche Belastung für die Umwelt dar.

Welche Vorteile bieten Biomere?

Die Marke BIOMERE® steht für biologisch abbaubare Wachse.

* Frei von Mikroplastik

* Biologische Abbaubarkeit geprüft nach offiziellen DIN Normen.

* Individueller Zeitraum der biologischen Abbaubarkeit vom Anwender vorgegeben und an die Anforderungen des Endproduktes angepasst.

* Langlebiges Qualitätsprodukt, welches  den bekannten Qualitätsansprüchen der DEUREX AG entsprechen.

* Identische Eigenschaften wie polymere Additive und können identische Funktionen wie polymere Additive übernehmen.

* Haltbarkeit der BIOMERE wird im trockenen Gebinde als Granulat, Prills, Pulver oder als Mikronisat für mindestens 12 Monaten garantiert.

Allgemeines

Wie sind Polymere genau definiert?

Wir kennen Polymere unter den Bezeichnungen „PA (Polyamide), PC (Polycarbonate), PE (Polyethylene), PEEK (Polyether ether ketone), PET (Polyethylene terephthalate), PHA (Polyhydroxyalkanoate), PLA (Polylactic acid), PMMA (Polymethyl metharyclate), PP (Polypropylene), PU (Polyurethane) (Umweltbundesamt, 2015).

Die Gesetzgeber in der EU orientieren sich dabei an der Definition nach Reach (Artikel 3(5)):

„(…) a polymer is defined as a substance meeting the following criteria (ECHA 2012)8:
(a) Over 50 percent of the weight for that substance consists of polymer molecules (see definition below); and,
(b) The amount of polymer molecules presenting the same molecular weight must be less than 50 weight percent of the substance.

In the context of this definition:
– A „polymer molecule“ is a molecule that contains a sequence of at least 3 monomer units, which are covalently bound to at least one other monomer unit or other reactant.
– A „monomer unit“ means the reacted form of a monomer substance in a polymer (for the identification of the monomeric unit(s) in the chemical structure of the polymer the mechanism of polymer formation may, for instance, be taken into consideration).
– A „sequence“ is a continuous string of monomer units within the molecule that are covalently bonded to one another and are uninterrupted by units other than monomer units. This continuous string of monomer units can possibly follow any network within the polymer structure.
– „Other reactant“ refers to a molecule that can be linked to one or more sequences of monomer units but which cannot be regarded as a monomer under the relevant reaction conditions used for the polymer formation process.

Was genau ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind feste, unlösliche, partikuläre und nicht biologisch abbaubare
synthetische Polymere. Eine einheitliche und international anerkannte Definition von
Mikroplastik gibt es derzeit noch nicht (Hartmann et al. 2019).

Häufig spricht man von Mikroplastik, wenn Partikel, Fragmente oder
Fasern kleiner als 1 mm sind (Hartmann et al. 2019, Anger & von der Esch et al. 2018, Braun et al. 2018). Dieses Mikroplastik ist mit bloßen Auge meist nicht mehr zu erkennen. Großes Mikroplastik wird definiert als Partikel zwischen 5 und 1mm (Braun et al. 2018).

Die Definition mit der die EU arbeitet lautet im Original folgendermaßen (DG Environment (2017), S. 12f.):

Microplastics consist of man-made, conventional plastics.
Microplastics also include bio-degradable plastics, bio-based analogue plastics, and biobased alternative plastics.
Microplastics are solid and water-insoluble particles.
Microplastics have particle size below 5 mm and include nanometer sized plastics as well
(nanoparticles).

Wie entsteht Mikroplastik?

Nach der Entstehung wird unterschieden in primäres und sekundäres Mikroplastik.

Primäres Mikroplastik

Primäres Mikroplastik Typ A, welches als Partikel zum Beispiel Haushaltsreinigern
oder Kosmetika zugesetzt wird, wird gezielt industriell hergestellt. Die Partikel sind
bereits bei Eintritt in die Umwelt im Größenbereich von Mikroplastik. Dieser Typ A kann in Form von kugelrundem Mikroplastik, sogenannte Microbeads, oder als scharfkantige Partikel, z.B. Schleifmittel in Scheuermitteln oder Peelings eingesetzt werden.

Pellets oder Granulate, die als Ausgangsmaterial für die industrielle Fertigung von
Kunststoffteilen und -folien verwendet werden, sind ebenfalls primäres Mikroplastik (z.B. bei Spritzgussverfahren oder bei der Extrusion von Folien).

Primäres Mikroplastik Typ B entsteht während der Nutzungsphase eines Produktes. Ein Beispiel dafür sind Fasern aus synthetischen Textilien, die sich beim Waschen lösen und ins Abwasser gelangen (Ivleva et al. 2017, Wendt-Potthoff et al. 2017). Bei der Nutzung vieler Kunststoffprodukte entsteht Abrieb, der ebenfalls als primäres Mikroplastik Typ B bezeichnet wird. Beispiele hierfür sind der Abrieb von Autoreifen und Bitumen im Asphalt, Verwehrungen von Sport- und Spielplätzen, Abrieb von Schuhsohlen und die Freisetzung von Partikeln auf Baustellen, welche zu weiterem Mikroplastik in der Umwelt führen (Bertling et al. 2018).

Sekundäres Mikroplastik

Bei sekundärem Mikroplastik handelt es sich um Fragmente, die erst in der Umwelt aus größeren Kunststoffteilen entstehen. Für den Zerfall spielen mechanische, chemische oder biologische Prozesse eine große Rolle. Einen wesentlichen Anteil hat dabei die UV-Strahlung, die Kunststoffe spröde und damit brüchig macht.

Wo findet man Mikroplastik?

Mikroplastik in der Umwelt

Mikroplastik ist mittlerweile in fast allen Bereichen der Umwelt vorhanden. Weltweit wurde in den letzten Jahren in immer mehr Gewässern Mikroplastik nachgewiesen. Sowohl größerer Plastikmüll als auch Mikroplastik ist in der Tiefsee, wie auch an Stränden unbewohnter und abgelegener Inseln zu finden (Bergmann et al. 2017b, Imhof et al. 2017).
Mikroplastik wurde auch in Süßwasser, in Flüssen und Seen aufgefunden (u.a., Imhof et al. 2013). Eine aktuelle Studie der Universität Bayreuth hat in Süd und Süd-West Deutschland Mikroplastik der Wasseroberfläche aller untersuchten Flüssen und Seen nachgewiesen (Schwaiger 2019, Hess et al. 2018).

Vermutet wird, dass Mikroplastik nahezu flächendeckend vorkommt (Hurley et al. 2020, Liu, L.-Y. et al. 2020, Möller et al. 2020). Auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen (Huang et al. 2020) sowie in Düngemitteln und Kompost (Zhang, L. et al. 2020, Weithmann et al. 2018) wurde Mikroplastik nachgewiesen. Durch atmosphärischen Transport gelangen die kleinen Partikel auch an abgelegenere Orte der Erde (z.B. Arktisches See-Eis, Alpengletscher, Bergmann et al. 2019, Zhang, Y. et al. 2019, Bergmann et al. 2017a).

Mikroplastik wird von einer Vielzahl von Organismen aufgenommen, zum Beispiel von allen Arten von Fischen, Reptilien, Vögeln, wirbellosen Wassertieren, Walen und anderen Meeressäugetieren (ECHA (2019), S.8) und wird damit Teil unserer Nahrungskette.
Vermutet wird auch, dass die Anzahl von Mikroplastik in der Umwelt mit sinkender Größe der einzelnen Partikel stark zunimmt (z.B., Imhof et al. 2016, Enders et al. 2015).

Mikroplastik im Alltag

Mikroplastikpartikel sind in Alltagsgegenständen. In vielen Kosmetikartikeln zum Beispiel in Zahnpasta oder Duschgel werden diese unter anderem als Scheuermittel verwendet. Nicht nur für die Verpackung, auch in Lebensmitteln selbst wird Mikroplastik eingesetzt, sei es wegen der Geschmeidigkeit der Textur oder der längeren Haltbarkeit.

Grundsätzlich kann man feststellen, dass Mikroplastik allgegenwärtig ist. Auch in der Luft befinden sich, neben natürlichen Teilchen wie Pollen, Pilzsporen und Saharastaub, menschenverursachte Partikel wie Staub, Ruß und Mikroplastik (Abbasi et al. 2019, Klein et al. 2019, Liu, C. et al. 2019, Verla et al. 2019, Catarino et al. 2018, Gasperi et al. 2018, Dris et al. 2017). Somit kommt der Mensch in seinem Alltag unvermeidlich in den Kontakt mit Mikroplastik.

Was ist Bioplastik?

Biokunststoff nach der Definition der IUPAC (IUPAC, 2012)

„Biobasiertes Polymer, das aus der Biomasse stammt oder aus Monomeren, die aus der Biomasse stammen, und die in irgendeinem Stadium ihrer Verarbeitung zu fertigen Produkten, durch Fließen geformt werden kann“. 

Sogenanntes Bioplastik wird im allgemeinen als Gegenbegriff zu aus fossilen Rohstoffen hergestellten Polymeren verwendet. Oft ist der Begriff Bioplastik jedoch irreführend, weil nicht jedes aus der Biomasse gewonnene Polymer umweltfreundlich und tatsächlich biologisch abbaubar ist. Zudem wird die Verwendung des Ausdrucks „biobasiertes Polymer“ statt „Biokunststoff“ empfohlen.

Beispiele für Bezeichnungen von Bioplastik sind Polymilchsäure (PLA), Polycaprolacton (PCL) und eine Vielzahl von Polyhydroxyalkanoate (PHA).

Umwelt- und Gesundheitsbedenken

Wie gelangt Mikroplastik in unsere Umwelt?

Wege des Mikroplastiks

Mikroplastik gelangt über viele verschiedene Prozesse in die Umwelt. Durch die
unsachgemäße Entsorgung von Kunststoffmüll entstehen die sogenannten sekundären Mikroplastikpartikel, welche den Großteil des Mikroplastiks in der Umwelt ausmachen. Weiterhin gelangt auch industriell hergestelltes primäres Mikroplastik (z.B. Pellets, Microbeads, Schleifpartikel) in die Umwelt. Eine relativ unbekannte Ursache für Mikroplastik in der Umwelt ist, dass die meisten Kunststoffprodukte während ihrer
Benutzung durch Abrieb Partikel abgeben und somit auch in der terrestrischen Umwelt mehr und mehr Mikroplastik nachgewiesen wird.

Bei Betrachtung der Produktions- und Verkaufszahlen von Produkten, aus denen
Mikroplastik entstehen kann, zeichnet sich der Weg von Mikroplastik in die Umwelt
deutlich ab. Dazu gehört der Abrieb von Kunststoffprodukten der während ihrer
Lebensphase entsteht. Reifen, Bitumen im Asphalt, Sport- und Spielplätze,
Schuhsohlen, Oberflächen von Booten oder Häuserfassaden (Lacke, Beschichtungen), Baustellen sind hierfür beispielhaft zu nennen (Bertling et al. 2018). Genau wie synthetische Fasern, die beim Waschen von Kleidung entstehen, gelangt dieser Abrieb durch Abwässer und Mischwasserentlastungen in die Umwelt (Bertling et al. 2018, Miklos et al. 2016, Essel et al. 2015). Zwar kann ein Großteil der Kunststoffe durch die moderne Abwasserreinigung entfernt werden, bei weitem aber nicht alle.

Wenig bekannt ist, dass ein vergleichbarer Eintrag auch in terrestrischen Ökosystemen stattfindet, wobei die methodischen Schwierigkeiten beim Nachweis von Mikroplastik hier enorm sind (Hurley et al. 2020, Liu, L.-Y. et al. 2020, Möller et al. 2020). Potenzielle Eintragspfade sind hier z.B. organische Düngemittel aus der Bioabfallvergärung, Kompostierung und Klärschlamm (Zhang, L. et al. 2020, Weithmann et al. 2018), landwirtschaftliche Verwendung von Kunststoffen (v.a. Folien, Huang et al. 2020) oder Bodenverbesserer, auch Partikel und Fasern, die auf Grund ihres geringen Gewichtes in die Atmosphäre transportiert und dadurch auch in abgelegene Regionen gelangen (Bergmann et al. 2019, Zhang, Y. et al. 2019). Dazu gehören zum Beispiel die Ablagerung auf Alpengletschern (Ambrosini et al. 2019) oder dem Arktischen Eis (Bergmann et al. 2017a).

Schwierigkeit des Nachweises

Aufgrund der Komplexität des Nachweises von Mikroplastik in der Umwelt ist aktuell
noch kein routinefähiges Analyseverfahren etabliert und die exakte Probenaufarbeitung sowie Probenanalyse ist mit dem aktuellen Stand der Technik noch sehr aufwendig. Dies erschwert eine genaue Quantifizierung der einzelnen Eintragspfade von Mikroplastik, sowie die Unterscheidung, ob es sich um primäres oder sekundäres Mikroplastik handelt. Ausgehend von dem bisher in der Umwelt nachgewiesenen Mikroplastik, scheint sekundäres Mikroplastik, welches in der Umwelt durch Fragmentierung von größerem Plastikmüll entstanden ist, eine große Rolle zu spielen. Unter anderem durch achtlose und fehlerhafte Entsorgung gelangt dieser Müll in die Umwelt (Bertling et al. 2018, Hess et al. 2018, Essel et al. 2015).

Handlungserfordernisse

Bestimmte Eintragspfade können in Verantwortung der Industrie angegangen und
reduziert werden. Zum Beispiel der Transportverlust von Pellets, die bei der
Kunststoffherstellung und Verarbeitung verwendet werden, sowie Mikroplastik das
Produkten zugesetzt wird (z.B. Kosmetika, Reinigungsmittel).
Mit relativ geringem Aufwand sind diese beiden Eintragsquellen zu vermeiden.
Dazu muss auf plastikfreie und biologisch abbaubare Substitute wie BIOMERE gewechselt werden.

Wird Mikroplastik von Lebewesen aufgenommen? Welche Auswirkungen kann das haben?

Betroffenheit von Mensch und Tier

Viele verschiedene Lebewesen mit ganz unterschiedlicher Ernährung nehmen
Mikroplastik mit der Nahrung auf. Je kleiner der Plastikpartikel ist, desto größer das
Risiko der Aufnahme und die Anzahl der Tiere, die es konsumieren.
Mikroplastik wird im Nahrungsnetz weitergegeben und angereichert und landet schließlich auch durch Nahrungsaufnahme beim Mensch(Elizalde-Velázquez et al. 2020, Carbery et al. 2018, Rochman et al. 2017).

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse zu möglichen Auswirkungen sind auf Grund der hohen Komplexität der unterschiedlichen Kunststoffsorten und deren möglichen Zusatzstoffen noch sehr widersprüchlich (Bucci et al. 2020). Zusätzlich existieren nur wenige zuverlässige Daten über das Vorkommen, Größe und Art von Mikroplastik, die eine umweltrelevante Überprüfung ermöglichen (Triebskorn et al. 2019, Wendt-Potthoff et al. 2017).

Auswirkungen und deren Erforschung

Ein potenzieller Risikofaktor von Mikroplastik für einen Organismus ist, dass sich Partikel und Fasern im Magen-Darm-Trakt anreichern und schlecht ausgeschieden werden können. Dadurch können Schädigungen an empfindlichen Geweben, Darmverschlüsse, Verletzungen an Schleimhäuten und Entzündungen hervorgerufen werden. Durch die Kunststoffe oder durch Zusatzstoffe entstehen weitere Schädigungen. Zusatzstoffe in Polymeren werden für bestimmte, gewünschte oder benötigte Eigenschaften (z.B. Weichmacher, UV-Schutz, Flammschutzmittel, etc.) aber auch für die Verarbeitbarkeit zugegeben (z.B. Gleitmittel). Sie können sich wieder aus dem Polymer lösen und direkt toxisch wirken oder hormonähnliche Auswirkungen haben (Zimmermann et al. 2019). Zusätzlich können Kunststoffe andere organische Schadstoffe anreichern und
transportieren.

Die Aufnahme, die Abgabe und die Wirkung von Mikroplastik Substanzen, sowie die
dadurch möglicherweise entstehende erhöhte Belastung von Organismen ist ein dringlicher Forschungsgegenstand und wird im Rahmen von MiPAq an der TUM
Untersucht.

Ist Mikroplastik schädlich?

Die Europäische Chemikalienagentur ECHA äußert folgende Bedenken, ob der Gefahren von synthetischen Mikroplastik für die Umwelt sowie für die menschliche Gesundheit (DG ECHA (2019)):

1) Die Mikroplastikpartikel sind sehr klein. Dies macht ein Eindringen in alle Organismen einfach und ermöglicht einen einfachen Transfer innerhalb von Nahrungsketten.
Die chemische Struktur von Plastik hat außerdem zur Folge, dass organische Giftstoffe darin gebunden sein können. Diese Stoffe werden dann wiederum in hoher Konzentration von Tieren durch die Nahrung aufgenommen. So findet man heute Mikroplastik in Muscheln, Walen, Schildkröten, Vögeln, Schweinen und Rindern und letzten Endes dringt es so auch in den menschlichen Organismus ein.

2) Mikroplastik baut sich gar nicht bzw. sehr langsam biologisch ab: Dies bedeutet, dass die Partikel sehr lange in der Umwelt bestehen und sich über die Zeit akkumulieren. Auf mehrere hundert Jahre wird die Abbauzeit von Mikroplastik geschätzt. Es wurden z.B. in der Arktis in einem Liter Eis 12.000 Plastikpartikel nachgewiesen.

3) Die progressive Fragmentierung von Plastik führt zu immer kleiner werdenden Teilchen, theoretisch bis hin zu Nanoplastik-Teilchen.

4) Es gibt praktisch keine Möglichkeit Mikroplastik wieder aus der Umwelt zu entfernen, nachdem es einmal freigesetzt wurde.

Außerdem gilt, dass auf Grund der chemischen Struktur von Plastik organische Giftstoffe darin gebunden werden, welche dann wiederum in hoher Konzentration von Tieren durch die Nahrung aufgenommen werden.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Mikroplastikfunden in Deutschland und dem Kunststoffmüllproblem in den Weltmeeren?

Müllproblem in der Umwelt

Trotz des Müllentsorgungs- und Wiederverwertungs-systems Deutschlands, finden sich Kunststoffmüll und Mikroplastik in der Umwelt. Studien, die in Deutschland (Hess et al. 2018), und weltweit durchgeführt wurden (Dris et al. 2018, Wendt-Potthoff et al. 2017) deuten darauf hin, dass ein großer Anteil des eingetragenen Kunststoffabfalls durch unsachgemäße Entsorgung (sog. Littering) in die Umwelt gelangt. Einmal in der Umwelt, entsteht aus großen Kunststoffteilen wie Tüten, Verpackungen, Baumaterialien, Teile von Sportgeräten oder kaputtes Kinderspielzeug sekundäres Mikroplastik. Somit gelangt ein wesentlicher Anteil des an Land produzierten und nicht ordnungsgemäß entsorgten Plastikmülls über Flüsse und Seen in das Meer und kann sich dort akkumulieren.

Deutschlands Beitrag

Oft wird argumentiert, dass der meiste sichtbare Eintrag (Makroplastik) nicht aus hoch entwickelten Ländern wie Deutschland stammt, sondern aus aufstrebenden Ländern in Asien und Afrika. Vor allem Länder ohne funktionierende Abfallentsorgung und Verwertung seien betroffen. Dennoch ist Deutschland europaweit einer der Hauptverwender von Kunststoffen. Zum Beispiel ist der Verbrauch an Kunststoff (u.a. als Verpackung für Convenience Produkten) höher als in weniger entwickelten Ländern (Schüler 2016). Damit steigt das Risiko für Einträge in die Umwelt.

Erforderliches Handeln

Deutschland hat eine große Verantwortung bei der Suche nach Lösungen, um den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt zu reduzieren. Große zivilgesellschaftliche Bündnisse haben sich mit Forderungen zu dem „Weg aus der Plastikkrise“ zusammengeschlossen. Viele unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten stehen uns hier zur Verfügung. Unter anderem sollten die Sammel- und Verwertungsquoten in Deutschland besser werden, zum Beispiel durch die Bepfandung von Getränkeverpackungen aus Kunststoff (Kauertz et al. 2018) oder die verstärkte Verwertung von Recyclaten bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen (Mödinger 2020).

Ein erfolgversprechender Weg zur Vermeidung von Mikroplastik ist die Substitution von Polymere durch nachhaltige Biomere. Biomere sind hochschmelzende, harte Wachse, welche perfekte Oberflächeneigenschaften wie UV- und Temperaturbeständigkeit, chemische Beständigkeit sowie Kratz- und Abriebbeständigkeit aufweisen. Die Herstellkosten entsprechen den Kosten herkömmlicher polymerer Wachse. Biomere haben den unschätzbaren Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind.

Gesetze und Vorschriften

Welche Meinung vertritt die EU?

The European Chemicals Agency „(…) considers that microplastics
should be treated as a non-threshold substances for the purposes of risk assessment,
similar to PBT/vPvB substances under the REACH regulation, with any release to the
environment assumed to result in a risk. Therefore, the Dossier Submitter has concluded
that the risks arising from intentional uses of microplastics that result in releases to the
environment are not adequately controlled (ECHA (2019), S. 10)).

Mit andern Worten die EU hat das Problem von Mikroplastik und vor allem auch bewusst eingesetztem Mikroplastik erkannt und sieht in der Regulation dieser Additive großen Handlungsspielraum.

Mehr Informationen zur Europäischen Strategie zur Lösung dieses Problems könnt ihr unter anderem hier finden.

Gibt es EU - Vorschriften, die den Einsatz von Mikroplastik reglementieren?

2017 bat die Europäische Kommission die ECHA um eine Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse, damit regulatorische Maßnahmen auf EU-Ebene getroffen werden, die bewusst zugesetztes Mikroplastik in Produkten (Stoffen und Gemischen) betreffen.

Im Januar 2019 schlug die ECHA eine weitreichende Beschränkung von Mikroplastik in Produkten vor, die in der EU/im EWR in Verkehr gebracht werden, um seine Freisetzung in die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern. Von März bis September 2019 fand eine Anhörung zu dem Vorschlag der Beschränkung statt. Es gingen 477 individuelle Kommentare bei der ECHA ein. Einzelheiten der Anhörung, einschließlich der nicht vertraulichen Antworten, sind auf der Website der ECHA verfügbar.

Mit dem Vorschlag soll die Freisetzung von 500 000 Tonnen Mikroplastik über einen Zeitraum von 20 Jahren vermieden werden.

Weitere Optionen für die Reduzierung der Freisetzung von unbeabsichtigt gebildeten Mikrokunststoffen in der aquatischen Umwelt werden von der Kommission als Teil ihrer Plastikstrategie und des neuen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft berücksichtigt.
Der Ausschuss für Risikobeurteilung der ECHA (RAC) hat im Juni 2020 seine Stellungnahme abgeben. Er unterstützte den Vorschlag und empfahl strengere Kriterien für biologisch abbaubare Polymere sowie ein Verbot von Mikroplastik, das als Füllmaterial in Kunstrasenplätzen eingesetzt wird, nach einem Übergangszeitraum von sechs Jahren. Der RAC kam ferner zu dem Schluss, dass die Untergrenze von 100 Nanometern (nm) für die Beschränkung von Mikroplastik, wie von der ECHA vorgeschlagen, nicht notwendig für die Durchsetzung sei, und empfahl keine Untergrenze.

Der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC) hat seine Stellungnahme im Dezember 2020 abgegeben. Er unterstützte den Vorschlag der ECHA, gab jedoch einige Empfehlungen für die Europäische Kommission zur Berücksichtigung in der Entscheidungsphase ab.

Der SEAC empfahl unter anderem eine Untergrenze von 1 nm für die Beschränkung von Mikroplastik. Er war zudem der Auffassung, dass eine vorübergehende Untergrenze von 100 nm notwendig sein könnte, um sicherzustellen, dass die Beschränkung durch die Feststellung von Mikroplastik in Produkten durchgesetzt werden kann.

In Bezug auf die Kontrolle der Freisetzung von Füllmaterial in Kunstrasenplätzen zog der SEAC keine der von der ECHA vorgeschlagenen Risikomanagementoptionen den anderen vor. Der Ausschuss gab an, dass die Auswahl letztlich von den politischen Prioritäten abhängen werde, insbesondere hinsichtlich der Reduzierung von Emissionen.

Es wird davon ausgegangen, dass sich die Kommission bei ihrem Vorschlag an dem Bericht der ECHA und der gemeinsamen Stellungnahme der Ausschüsse orientiert. Der Vorschlag der Kommission zur Änderung des Verzeichnisses der Stoffe mit eingeschränkter Verwendung gemäß Anhang XVII der REACH-Verordnung wird den EU-Mitgliedstaaten im REACH-Ausschuss zur Abstimmung vorgelegt. Bevor die Beschränkung angenommen werden kann, muss sie vom Europäischen Parlament und vom Rat geprüft werden.

Zeitplan

Gibt es außerhalb der EU Länder mit Vorschriften zur Reduzierung von primären Mikroplastik?

Es gibt ein paar wenige Staaten, die sich gegen die bewusste Zugabe von Mikroplastik engagieren. So hat zum Beispiel Kanada , USA und Südkorea ähnliche Verbote von Mikroplastik in kosmetika erlassen. Neuseeland hat Mikroplastik in Poliermittel und Reinigungsmittel, welche direkt in die Natur gelangen, erlassen. Australien, Indien und Brasilien haben zumindest einen Prozess zur Regulierung der Kosmetika initiiert.

Insgesamt gibt es aber keine weltweite Aufmerksamkeit für dieses Problem.

Mehr Infos (S.24f.)

Warum unterliegen bestimmte chemische Stoffe Beschränkungsverfahren?

Zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor unzumutbaren Gefahren, die von Chemikalien ausgehen, werden Beschränkungsverfahren initiiert. Die Herstellung, die Vermarktung (einschließlich Einfuhr) oder die Verwendung eines Stoffes kann beschränkt oder verboten werden, wenn ein unakzeptables Gesundheitsrisiko besteht. Es können auch den Stoff betreffende Beschränkungen vorgegeben werden, wie etwa technische Maßnahmen oder Kennzeichnungen.

Wofür gelten Beschränkungsverfahren?

Eine Beschränkung kann nicht nur für den chemischen Stoff als solchen, sondern auch für die Verwendung des chemischen Stoffs in einem Gemisch oder in einem Erzeugnis gelten. Auch wenn Stoffe nicht zulassungspflichtig sind (etwa Stoffe, die in einer Menge von unter einer Tonne pro Jahr hergestellt oder eingeführt werden oder bestimmte Polymere), können sie trotzdem von Beschränkungen betroffen sein.

Wie funktionieren Beschränkungsverfahren in der EU? 

Ein EU-Mitgliedstaat oder die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) kann ein Beschränkungsverfahren zu einem bestimmten Stoff einleiten. Das geschieht, wenn Bedenken bestehen, dass der Stoff ein unannehmbares Risiko für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellt. Die Absicht, einen Beschränkungsvorschlag auszuarbeiten, wird im Verzeichnis der Absichtserklärungen veröffentlicht und rechtzeitig angekündigt. 
Das Dossier zum Beschränkungsvorschlag enthält eine Risikobewertung sowie die Empfehlung von Beschränkungsmaßnahmen. Der ECHA muss binnen 12 Monaten nach Bekanntgabe der Absicht zur Ausarbeitung eines Vorschlags das Dossier vorgelegt werden. 

Stellungnahmen der Ausschüsse 
Die Ausschüsse der ECHA erhalten das Dossier und prüfen, ob der Vorschlag bestimmte Anforderungen an die Beschränkung erfüllt. Ist dies der Fall, wird das Dossier zur Einsichtnahme öffentlich zugänglich gemacht. Die Bewertung und die vorgeschlagenen Maßnahmen werden dann bei der ECHA unter Beteiligung der Mitgliedsstaaten und der Öffentlichkeit diskutiert.
Der Ausschuss der ECHA für Risikobeurteilung (RAC) gibt innerhalb von neun Monaten nach der Veröffentlichung eine Stellungnahme ab, ob die vorgeschlagene Beschränkung zur Verringerung des Risikos für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt geeignet ist.
Der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC) verfasst gleichzeitig eine Stellungnahme über die sozioökonomischen Auswirkungen der vorgeschlagenen Beschränkungen. Der SEAC gibt seine endgültige Stellungnahme innerhalb von zwölf Monaten nach der Einleitung der ersten Konsultation zum Beschränkungsvorschlag ab

Entscheidung 
Die Entscheidung über die Beschränkungsmaßnahmen eines Stoffes fällt die EU-Kommission auf der Basis der beiden Gutachten der ECHA-Ausschüsse.
Innerhalb von drei Monaten nach Erhalt der beiden Gutachten der Ausschüsse wird die Kommission einen Änderungsentwurf des Verzeichnisses der Beschränkungen in Anhang XVII der REACH-Verordnung übermitteln. Die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament prüfen die endgültige Entscheidung, in einem Ausschussverfahren wird die Entscheidung gefällt. 

Durchsetzung
Die Mitgliedstaaten sind für die Durchsetzung der Beschränkung zuständig, sobald die Beschränkung rechtswirksam erlassen wurde. Sie ist für die Industrie, d. h. alle Akteure, einschließlich der Hersteller, Importeure, Händler, nachgeschalteten Anwender und Einzelhändler, bindend. 

Wie weit ist die ECHA mit der Beschränkung?

vorgeschlagene Beschränkung
Die Europäische Kommission bat die ECHA im Jahr 2017 regulatorische Maßnahmen auf EU-Ebene vorzubereiten, die bewusst zugesetztes Mikroplastik in Produkten (Stoffen und Gemischen) betreffen. 

Ein Vorschlag der ECHA für weitreichende Beschränkung von Mikroplastik in Produkten, die in der EU/im EWR in Verkehr gebracht werden, um seine Freisetzung in die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern, wurde zwei Jahre später vorgelegt.
Ziel des Vorschlags ist es die Freisetzung von 500 000 Tonnen Mikroplastik über einen Zeitraum von 20 Jahren zu vermeiden.

Stellungnahmen der Ausschüsse
RAC hat im Juni 2020 und SEAC im Dezember 2020 jeweils eine Stellungnahme abgegeben. Grundlegend unterstützen beide den Vorschlag der ECHA

Entscheidung der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten
Es ist davon auszugehen, dass sich die Kommission an dem Bericht der ECHA und der gemeinsamen Stellungnahme der Ausschüsse orientiert. Voraussichtlich wird der Vorschlag der Kommission zur Änderung des Verzeichnisses der Stoffe mit eingeschränkter Verwendung gemäß Anhang XVII der REACH-Verordnung den EU-Mitgliedstaaten im REACH-Ausschuss zur Abstimmung im Jahr 2021 vorgelegt werden. Danach muss die Beschränkung noch vom Europäischen Parlament und vom Rat verabschiedet werden.

Wege aus der Plastikkrise

Greenpeace - Wege aus der Plastikkrise

FORDERUNG 8: PRIMÄRES MIKROPLASTIK VERBIETEN
Verbot der Verwendung von primärem Mikroplastik und weiterer gelöster, flüssiger, gel- oder wachsartiger synthetischen Polymere in Produkten mit umweltoffener Anwendung.
In Deutschland gelangen einer Schätzung des Fraunhofer UMSICHT Instituts zufolge jährlich etwa 330.000 Tonnen primären Mikroplastiks aus diversen Quellen in die Umwelt, das entspricht ca. 4 kg pro Person pro Jahr. Geschätzt wird, dass etwa 11 % davon Emissionen von Mikroplastik sind, welches gezielt hergestellt und vor allem intendiert genutzt wird.
In großen Mengen wird gezielt hergestelltes primäres Mikroplastik (Typ A) in Belägen von Sport- und Spielplätzen eingesetzt. Pro Kunstrasenplatz werden beispielsweise rund 120 Tonnen Kunststoffgranulat als Einstreu verwendet, mit einer jährlichen Auffüllung von drei bis fünf Tonnen pro Feld. Geht man davon aus, dass etwa die Hälfte der Nachfüllmenge auf die Verdichtung des Granulats zurückgeht und die andere Hälfte auf den Austrag des Granulats in die Umwelt, kommt man auf Mikroplastikemissionen von 1,5 bis 2,5 Tonnen pro Platz und Jahr.
Ein weiteres Beispiel für die intendierte umweltoffene Verwendung von primärem Mikroplastik sind in der Landwirtschaft eingesetzte Nährstoffgranalien. Das in ihnen verarbeitete Mikroplastik soll dazu dienen, Nährstoffe und andere Wirkstoffe über einen gewissen Zeitraum kontrolliert im Boden freizusetzen. Es wird so jedoch auch selbst in die Böden eingetragen.
Hersteller setzen darüber hinaus speziell in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten eine Vielzahl (flüssiger, gelöster, wachs- oder gelartiger) synthetischer Polymere ein: Die Liste der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) umfasst zwischen 16.000 und 21.000 Stoffe, die EU-Datenbank für kosmetische Inhaltsstoffe „CosIng“ verzeichnet insgesamt über 28.000 Stoffe. Die genaue Anzahl der eingesetzten Polymere sowie ihre (akkumulierende) Wirkung sind nicht bekannt; zudem fehlt es an Informationen über weltweit eingesetzte Mengen. Weil Kläranlagen diese nicht vollständig aus dem Abwasser rausfiltern können, gelangen diese nahezu ungehindert in die Gewässer und über den Klärschlamm auch auf unsere Äcker.
Frauen verwenden weit mehr Kosmetik- und Körperpflegeprodukte als Männer – bis zu 15 unterschiedliche Produkte täglich. Umso größer ist die Gefahr für sie, Produkten mit Mikroplastik ausgesetzt zu sein. In der Schwangerschaft können Mikroplastikpartikel durch die Plazenta zum Fötus gelangen.
Wir fordern von der Bundesregierung, dass diese leicht vermeidbaren und oftmals bewusst hingenommenen Einträge in die Umwelt durch ein Verwendungsverbot für primäres Mikroplastik und synthetische Polymere in Produkten mit umweltoffener Anwendung verhindert werden. Die eventuellen entsprechenden Alternativen sollten durch unabhängige Institute auf human- und ökotoxikologische Unbedenklichkeit hin überprüft werden und alle Daten aus bestehenden und zukünftigen Bewertungen in vollständiger Transparenz veröffentlicht werden.
Dies bedeutet insbesondere:
• Verbot des Einsatzes und der Ausbringung von nicht rückholbaren Kunststoffgranulaten in Belägen von Sport- und Spielplätzen (z.B. Kunstrasenplätzen)
• Verbot des Mikroplastikeinsatzes in landwirtschaftlichen Nährstoffgranalien
• Vollständiges Verbot des Einsatzes von Mikroplastikpartikeln und synthetischen Polymeren in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten sowie bei Produkten im Wasch-, Putz- und Reinigungsmittelbereich unter Anwendung des Vorsorgeprinzips (ohne Untergrenze bei Größen oder Aggregatzustand) und ohne Ausnahme in sämtlichen Produktsegmenten
Die Bundesregierung muss sich aktiv im aktuellen EU-Prozess zum Verbot von bewusst in Produkten hinzugefügtem Mikroplastik einbringen und gewährleisten, dass das Vorsorgeprinzip in der geplanten Beschränkung im Rahmen der Europäischen Chemikalienverordnung REACH konsequent angewendet wird.
Mikroplastikpartikel im Abwasser werden zwar theoretisch mechanisch in Kläranlagen herausgefiltert. Sie reichern sich jedoch im Klärschlamm an und gelangen darüber auf Felder und in die Umwelt. Mit konventionellen Mitteln können Kläranlagen die Mikroplastikpartikel zudem auch nicht vollständig aus dem Abwasser entfernen. Die Rückhaltekapazität verschiedener Kläranlagen unterscheidet sich stark.. Nur ein System mit vierter Klärstufe in Form eines Scheiben-Tuchfilters konnte bisher die Menge der Plastikpartikel im Abwasser um 97 % reduzieren. Deshalb fordern wir, dass Hersteller und Inverkehrbringer aller weiteren Produkte, die Mikroverunreinigungen im Abwasser verursachen, zur Finanzierung des Ausbaus von Klärkapazitäten und -stufen kommunaler Klärwerke herangezogen werden, gemäß einer konsequent durchgesetzten EPR . An eine Aufrüstung ist insbesondere zu denken, wenn im Einflussbereich der Abwasseranlage Trinkwasser gewonnen wird, das aufnehmende Fließgewässer einen hohen Abwasseranteil trägt, oder besonders hohe Konzentrationen von Mikroplastik hat.
Beim Einsatz von gezielt hergestelltem primärem Mikroplastik in nicht umweltoffenen Bereichen muss, z.B. durch Änderung der Abwasserverordnung für Einleitungen aus Industrie- und Gewerbebetrieben sichergestellt werden, dass die Partikel während der Produktion, des Transports, der Verwendung und der Entsorgung zu keinem Zeitpunkt in die Umwelt gelangen. Auch eine aus Nachhaltigkeitsperspektive sinnvolle Wiederverwendungs-, Recycling- oder Entsorgungsoption muss gegeben sein, um dem Ziel der Kreislaufwirtschaft näher zu kommen.
Weiterhin gilt die Umkehrung der Beweislast für den Antragsteller und transparente Nachweise. Dies betrifft u.a. den Einsatz von polymeren Strahlmitteln, pulverförmigen Polymeren (z.B. Lasersinterpulvern für 3D-Drucker) und Kunststoffpellets.

Quelle

Wie finde ich heraus ob ein Produkt Mikroplastik bzw. polymere Additive enthält?

Solange von Politik und Herstellern wenig zu erwarten ist, sind wir Verbraucher gefragt, selbst auf Mikroplastik zu verzichten, wo uns das möglich ist. Lediglich bei Kosmetika gibt es die Verpflichtung, sämtliche Inhaltsstoffe schriftlich auf der Verpackung aufzulisten. Zumindest bei diesen Produkten ist es für uns recht einfach, herauszufinden, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Im Gegensatz beispielsweise zu Reinigungsmitteln, in denen auch öfter Mikroplastik verwendet wird, wo es aber keine Kennzeichnungspflicht gibt.

Wobei der Begriff „einfach“ hier in ganz großen Anführungsstrichen stehen muss. Denn es gibt gefühlt mehrere Dutzend Bezeichnungen, hinter denen sich Mikroplastik versteckt. Wenn auf der Zutatenliste folgende Begriffe zu finden sind, enthält das Produkt primäres Mikroplastik:
• Acrylate Copolymer (AC)
• Acrylate Crosspolymer (ACS)
• Dimethiconol
• Methicone
• Polyamide (PA, Nylon)
• Polyacrylate (PA)
• Polymethyl methacrylate (PMMA)
• Polyquaternium (PQ)
• Polyethylene (PE)
• Polyethylene glycol (PEG)*
• Polyethylene terephthalate (PET)
• Polypropylene (PP)
• Polypropylene glycol (PPG)*
• Polystyrene (PS)
• Polyurethane (PUR)
• Siloxane
• Silsesquioxane

Doch es gibt noch viele andere Begriffe, hinter denen sich Mikroplastik verstecken kann. Von Greenpeace und dem BUND gibt es Checklisten, die du dir für den Einkauf ausdrucken kannst. Es gibt auch Apps, mit deren Hilfe man die Zutatenliste von Kosmetika auf versteckte Mikroplastik-Inhalte checken kann.

Was kann Ich als Privatperson tun?

Um die Umwelt nicht mit noch mehr Plastikmüll zu belasten, muss dieser unbedingt zuverlässig erfasst und fachgerecht entsorgt werden. Deutschland ist Vorreiter in Sachen Erfassung: viele Gemeinden sammeln die anfallenden Wertstoffe ein oder bieten den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne (Duales System) an. Der Grundsatz Reduce-Reuse-Recycle (dt. Reduzieren – Wiederverwenden – Weiterverwerten) ist heute aktueller denn je: viele Menschen bemühen sich, weniger Müll zu erzeugen oder finden kreative Ideen, um daraus Neues zu schaffen („Upcycling“) und diese Ansätze sollten weiter gefördert und unterstützt werden.
Grundsätzlich ist der globale Ansatz der Kreislaufwirtschaft ein weiterer wichtiger Weg, um Rohstoffen so effektiv wie möglich einzusetzen und entstehenden Müll bestmöglich und sinnvoll zu verwerten. Alle Verbraucher sind aufgefordert, die Produktreste nach dem Gebrauch (inklusive Verpackung) gemäß den lokalen Vorschriften zu entsorgen und Recyclingsystemen zuzuführen. Gleichzeitig sollten die Hersteller schon bei der Planung und Herstellung eines Produktes den gesamten Produktlebenszyklus im Blick haben und einen Austausch von Teilen, die Reparatur und am Ende die einfache Trennung und Wiederverwertung der verwendeten Rohstoffe ermöglichen und so einfach wie möglich zu gestalten. Hier kann zudem jeder Verbraucher die Recyclingrate erhöhen, indem er bei der Entsorgung die einzelnen Verpackungskomponenten voneinander trennt. Verbundene Komponenten, wie etwa der Aluminiumdeckel und der Joghurtbecher, können in technischen Prozessen der Recyclinganlagen nur schwer oder meist gar nicht voneinander getrennt werden und entgehen so dem Recyclingprozess.

Produkte, die primäres Mikroplastik enthalten sollten vermieden werden. Dazu hat der BUND 2015 einen Einkaufsratgeber herausgegeben, der laufend aktualisiert wird, in dem Kosmetikprodukte mit Mikroplastik aufgelistet sind. Darin sind auch Abkürzungen aus den Inhaltsstoffangaben aufgeführt, hinter denen sich Kunststoffe verbergen. Die meisten Hersteller verzichten inzwischen auf Mikroplastik in ihren Produkten.

Vermeidung oder Reduzierung der verwendeten Kunststoffprodukte oder Nutzung von kunststofffreien Alternativen. Dazu kann unter Umständen auch das Stehen lassen des Autos beitragen. Denn Reifenabrieb ist mit 1,23 kg Mikroplastik pro Kopf und Jahr in Deutschland eine große Quelle für Mikroplastik in der Umwelt (Bertling et al. 2018).

Bieten Kläranlagen ausreichend Schutz vor Mikroplastik?

Einleitung von Mikroplastik mit dem Abwasser

Mikroplastik gelangt über Haushalte und Industrie sowie aus der Natur zum Beispiel durch den Abrieb von Autoreifen auf der Straße in das Abwasser und in die Kläranlagen.
Kläranlagen haben unterschiedliche Ausbaustufen für die Wasseraufbereitung mit entsprechender Trennungsleistung. Es wird derzeit vermutet, dass ein großer Teil des Mikroplastiks abgesondert werden kann (Simon et al. 2018, Talvitie et al. 2017, Carr et al. 2016, Murphy et al. 2016, Talvitie et al. 2015). Die Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, weshalb die Effektivität der Trennleistung nicht sicher beurteilt werden kann. Es gibt physikalische, chemische und biologische Verfahren wie zum Beispiel die Einbindung von Partikeln in Belebtschlammflocken, mittels finaler Sandfiltration oder durch physische Abtrennung in Membran-Bioreaktoren oder Scheiben-Tuchfiltern möglich (Mintenig et al. 2017, Talvitie et al. 2017). Kläranlagen sind keine Verursacher für die Verschmutzung der Gewässer durch Mikroplastik, allerdings können sie auch nicht das Mikroplastik vollständig herausfiltern. Das Problem ist bei den Betreibern der Kläranlagen bekannt, dass sie einen wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz beitragen sollten. Helfen würde dabei das vollständige Trennen des Mikroplastiks oder, wenn statt Mikroplastik ein biologisch abbaubares Produkt genutzt werden könnte.

Um Mikroplastik noch besser in Kläranlagen trennen zu können ist eine weitere Reinigungsstufe in Form von Mikrofiltration einzubauen. In Bezug auf den Energieaufwand und die Investition ist dies kostspielig. Außerdem ist die Wirksamkeit einer solchen Filtration fraglich, da Mikroplastik mit dem Klärschlamm entsorgt wird. Je nach Art der Entsorgung, kann es wieder in die Umwelt gelangen, da Klärschlamm und damit auch das enthaltene Mikroplastik oft als Düngemittel verwendet wird (Zhang, L. et al. 2020, Weithmann et al. 2018). In Europa werden mehr als 1/3 des Klärschlamms als Düngemittel auf landwirtschaftlichen Feldern ausgebracht.

In absoluten Zahlen bleibt immer noch ein beachtlicher Rest von Mikroplastik, der nicht von Kläranlagen herausgefiltert wird. In Studien wird nachgewiesen, dass relativ große Mengen an Mikroplastik trotz Trennung in Kläranlagen auf anderem Weg in die Gewässer gelangt (Talvitie et al. 2017, Carr et al. 2016, Murphy et al. 2016).

Sonstige Einleitungen von Mikroplastik in Gewässer

Bei Starkregenereignissen springen Mischwasserentlastungen an. Ein Teil des Regenüberlaufs wird durch die Kanalisation zur Kläranlage weitergeleitet. Der andere Teil des Zuflusses wird über eine Schwelle in ein Gewässer entlastet. Auf diese Weise gerät Mikroplastik ungefiltert in die aufnehmenden Gewässer (Baresel et al. 2019).
Ein erheblicher Prozentsatz der Haushalte in Europa ist auch nicht an eine Kläranlage angeschlossen. Laut UN-Bericht werden in Entwicklungsländern circa 90% des Abwassers direkt dem Oberflächenwasser zugeführt. Ohne Filtration durch Kläranlagen würde nur eine biologisch abbaubare Alternative zu Mikroplastik Abhilfe für das Problem schaffen.

Kampagne "Weniger ist Mehr" (BMU)

Die Kampagne „Weniger ist Mehr“ des BMU zeigt Wege auf, wie sich jeder Persönlich engagieren kann und seinen eigenen Beitrag leisten kann. Außerdem fasst es alle Maßnahmen der Bundesregierung zusammen, das Mikro- Makroplastikproblem in den Griff zu bekommen.
Mehr Infos dazu

hier

Quellennachweise

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https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/bund-einkaufsratgeber-mikroplastik/
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20170502-greenpeace-kurzinfo-plastik-kosmetik.pdf

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